Freistaat Braunschweig

Freistaat Braunschweig
Wappen Flagge
Wappen des Freistaates Braunschweig Flagge des Freistaates Braunschweig
Lage im Deutschen Reich
Entstanden aus Herzogtum Braunschweig
Aufgegangen in Niedersachsen
Heute (Teil von): Niedersachsen, Sachsen-Anhalt
Daten aus dem Jahr 1933
Landeshauptstadt Braunschweig
Regierungsform Parlamentarische Demokratie
Bestehen 1918–1945
Fläche 3690 km²
Einwohner 512.989
Bevölkerungsdichte 139 Ew./km²
Reichsrat 1 Stimme
Kfz-Kennzeichen bis 1945: B
bis 1947: BRA
Karte
Karte des Freistaats Braunschweig (braun; ohne Exklave Thedinghausen) 1918–1942

Der Freistaat Braunschweig trat nach der Novemberrevolution 1918 an die Stelle des Herzogtums Braunschweig. Der Gliedstaat der Weimarer Republik (1919–1933) erhielt seine republikanische Verfassung im Januar 1922.[1] Am 4. Mai 1922 trat das Kabinett Antrick (eine Koalition aus SPD und USPD) zurück. Es folgten das Kabinett Jasper II (SPD, DDP, DVP, USPD) und das Kabinett Marquordt (DVP, DNVP). Von Dezember 1927 bis Oktober 1930 regierte eine SPD-Alleinregierung (Kabinett Jasper III).[2]

Bei der Landtagswahl am 14. September 1930 erhielt die NSDAP 22,2 Prozent der Wählerstimmen (nach 3,7 % bei der Wahl am 27. November 1927). Die DVP lehnte die Bildung einer großen Koalition ab; am 1. Oktober 1930 wählte der Landtag (mit den Stimmen der Bürgerlichen Einheitsliste) eine Koalitionsregierung aus DNVP und NSDAP.[2] Diese Regierung („Ministerium Küchenthal“ unter Werner Küchenthal) amtierte bis zum 7. Mai 1933. Die NSDAP stellte den Minister für Inneres und Volksbildung (Anton Franzen bis 27. Juli 1931; ab 15. September 1931 Dietrich Klagges).[3] Am 25. Februar 1932 erhielt Adolf Hitler auf Betreiben der NSDAP ein braunschweigisches Staatsamt.[4] Er erlangte dadurch die deutsche Staatsangehörigkeit, die Voraussetzung für eine Kandidatur bei der Reichspräsidentenwahl 1932 war.

In der Zeit des Nationalsozialismus, im April 1937, kam das Land gemeinsam mit Anhalt unter einen Reichsstatthalter (Rudolf Jordan).[5] 1941 gab es Grenzkorrekturen mit dem preußischen Umland. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die britische Militärregierung eine kommissarische Regierung in Braunschweig ein. Braunschweig wurde schließlich Teil des zum 1. November 1946 gebildeten Landes Niedersachsen.[6][7]

  1. Verfassung des Freistaates Braunschweig (1922). verfassungen.de, abgerufen am 30. Januar 2017 (Volltext).
  2. a b Ereignisse 1918–1933 Der Freistaat Braunschweig Ereignisse 1918–1933, auf gonschior.de
  3. Das Staatsministerium in der Legislaturperiode des 6. Landtages, auf gonschior.de
  4. Ulrich Menzel: Die Einbürgerung Hitlers im Freistaat Braunschweig und deren Konsequenzen (PDF; 190 kB)
  5. Stadtchronik Braunschweig
  6. Verordnung Nr. 55 – Bildung des Landes Niedersachsen (Memento vom 14. Mai 2018 im Internet Archive). Laut Artikel VIII trat die Verordnung zum 1. November 1946 in Kraft; laut Artikel I verloren vier bis dahin bestehende Länder ihre Selbständigkeit als Länder und [wurden] Teile eines neuen Landes […] Niedersachsen
  7. Waldemar R. Röhrbein (2006): 1946 – Wiederherstellung des Landes Hannover und Gründung des Landes Niedersachsen. (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)

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